Es ist oft so, dass der letzte Bettler eher errettet werden kann, wenn er sich Gott aufrichtig öffnet, als die „gerechten“ Pharisäer. Aber in jedem von uns gibt es Pharisäertum und Lüge. Deshalb redet Jesus davon im Evangelium. Als Pharisäer und Zöllner in den Tempel zum Beten kamen, betete der Pharisäer so: „Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie dieser Zöllner dort bin. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von meinem ganzen Einkommen…“ (Lukas 18, 11-12). Alles, was der Pharisäer getan hat, war nicht schlecht. Aber wie war sein Herz? Er war vor Gott nicht von Herzen demütig.

Apostel Petrus sagte am Pfingsttag zu den Juden: „Ihr habt Gott getötet, Ihr habt Jesus gekreuzigt!“ Als sie das hörten, ging es ihnen durch das Herz und sie fragten ihn: „Was sollen wir nun tun?“ – „Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung euer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes(Apostel 2, 37-38).

Ja, der Heilige Geist kommt immer wieder, wenn wir Buße tun. Jeden Moment und jeden Tag machen wir Fehler, sündigen durch Gedanken. Und wenn wir jemanden anschauen, fangen wir sofort an, ihn zu kritisieren und über ihn zu urteilen. Wir müssen aber sofort damit aufhören: „Herr, vergib mir, ich bin doppelt so schlecht. Wenn diese Person sündigt und ein schlechtes Vorbild gibt, bitte vergib ihr“. Aber wir urteilen sofort über unseren Nächsten und denken, dass wir besser sind als er. Das macht schon ein kleines Kind, niemand muss uns das beibringen. Wir alle haben Stolz und Blindheit und müssen ständig dagegen kämpfen. Deswegen sagt Jesus zu uns: „Verleugne sich selbst!und erklärt weiter: „Denn wer sein Leben will behalten, der wird es verlieren und wer sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, der wird es behalten(Markus 8, 35). Der Mensch will seine Seele aus eigener Kraft retten, ohne Gott, ohne Christus und ohne Sein Kreuz. Aber es gibt nur eine Lösung. Jesus sagt es klar: wir müssen unsere Seele für Ihn verlieren.

Kümmern wir uns nicht mehr um unsere nutzlose Karriere. Das erste Gebot lautet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt. Dies ist das erste und das größte Gebot. Das zweite ist ähnlich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Aber wir sollen uns selbst auf richtige Weise lieben – das heißt, so,  um gerettet zu werden. Wir sollen uns selbst so lieben, um den größten Schatz zu haben – das ewige Leben. Das soll man auch allen anderen wünschen, sogar den Feinden – so, wie es Heilige Märtyrer getan haben. Falls ich mich wirklich lieben will, muss ich Buße tun. Das ist die reine Liebe zu sich selbst – alles in sich selbst in Ordnung bringen, Gott und Gottes Sachen auf den esten Platz stellen und zuerst das Reich Gottes suchen. Das ist heiliger Egoismus: Ich will nicht ein wenig, sondern ich will alles. Ich will Jesus. Dann werden wir uns in der Stunde des Todes darüber staunen, wie groß die Liebe Gottes ist und was Jesus für uns vorbereitet hat.

 

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